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Es ist völlig normal, als Tierbesitzer besorgt zu sein, dass man seinem geliebten Haustier durch falsche Fütterung Schaden zufügen könnte. Daher ist es verständlich, dass man sicherstellen möchte, dass die tägliche Ration den Bedürfnissen des Tieres entspricht und keine Mangelerscheinungen auftreten. Besonders in der Wachstumsphase, vor allem bei Welpen großer Rassen, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, da Mangelerscheinungen schnell zu gesundheitlichen Problemen führen können, die später schwer zu korrigieren sind.

 

Auf die im Körper des Hundes enthaltenen Nährstoffe kommt es an – nicht zwingend auf den Nährstoffgehalt im Blut.

 

Oftmals empfehlen Tierärzte besorgten Hundebesitzern, eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen, um eventuelle Gesundheitsprobleme auszuschließen. Viele Labore bieten umfassende Profile an, die anhand der Analyse von Blutwerten verschiedene Nährstoffmängel wie Mineralstoffe, Spurenelemente oder Vitamine aufdecken sollen.

 

Doch ist diese Lösung wirklich so simpel? Um dies zu klären, werfen wir einen näheren Blick auf einige gängige Nährstoffe, die häufig in Labortests zur Überprüfung der Fütterung von Hunden untersucht werden.

 

Calcium ist ein essentieller Mineralstoff, der im Körper wichtige Funktionen erfüllt. Daher wird sein Blutspiegel streng innerhalb enger Grenzen reguliert. Bei einem Absinken des Blutspiegels wird Calcium aus den Knochen freigesetzt und ins Blut abgegeben, während bei einem Anstieg im Blut Calcium in den Knochen eingelagert wird. Es ist offensichtlich, dass die Menge an Calcium, die über die Nahrung aufgenommen wird, nur einen geringen Einfluss auf den Blutspiegel hat, da der Körper auf eine konstante Calciumkonzentration angewiesen ist.

 

Phosphor spielt eine signifikante Rolle im Energiestoffwechsel des Organismus, fungiert zudem als Regulator im Säure-Basen-Haushalt und ist entscheidend für die Funktionalität von Sehnen und Bändern. Obwohl der Phosphor im Blut nicht so strikt wie sein korrespondierendes Calcium reguliert wird, ist der Phosphorlevel im Blut eher anfällig für Veränderungen durch Erkrankungen und Medikamente als durch die Nahrungszufuhr.

 

Jod fungiert als Bestandteil der Schilddrüsenhormone und daher wird oft das Schilddrüsenhormon T4 zur Beurteilung mit einbezogen. Die Ausscheidung von Jod erfolgt hauptsächlich über den Urin, weshalb die Analyse des Urins (zusätzlich zur Bewertung der aufgenommenen Menge über die Nahrung mittels Rationsberechnung) als zuverlässigste Methode gilt, um eine mögliche Über- oder Unterversorgung mit Jod festzustellen. Der Blutspiegel hingegen liefert nur begrenzte Informationen.

 

Aus diesem kurzen Überblick einiger Blutparameter wird deutlich, dass das Blut nur begrenzt für die Diagnose ernährungsbedingter Mängel geeignet ist. Die jeweiligen Level werden streng reguliert, von anderen Faktoren wie Krankheiten beeinflusst oder geben aufgrund der Speicherung in bestimmten Organen nur begrenzt Auskunft über die Versorgungssituation.

 

Es ist von großer Bedeutung, die korrekte Versorgung Ihres geliebten Vierbeiners sicherzustellen. Um sicherzugehen, dass Ihr Hund alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge erhält, ist es empfehlenswert, die Unterstützung von Expert:innen auf dem Gebiet der Tierernährung in Anspruch zu nehmen. Diese Fachleute können gemeinsam mit Ihnen eine umfassende Analyse des Futterplans Ihres Haustieres durchführen, inklusive der täglichen Aufnahme von Futter, Leckerlis und Kauartikeln. Auf dieser Grundlage können sie feststellen, ob die Ernährung Ihres Tieres den individuellen Bedürfnissen entspricht. Diese Methode bietet eine höhere Genauigkeit bei der Identifizierung von Über- oder Unterversorgungen im Vergleich zu einer Blutuntersuchung, die nur einen momentanen Zustand widerspiegelt und mit gewissen Unsicherheiten verbunden ist.

 

Aufgrund der üblicherweise konstanten Fütterung unserer Hunde ist die Rationsberechnung eine einmalige Investition und kein wiederkehrender Kostenfaktor. Die Blutuntersuchung bleibt von entscheidender Bedeutung für die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und die Überwachung von Krankheitsverläufen.